Dr. med. Sven Heidenreich                    

       Johanna Skibbe (angestellte Ärztin)                   

      Fachärzte für Allgemeinmedizin                           

Manuelle Medizin Notfallmedizin Naturheilverfahren Altdorf b. Nürnberg

Fakten zur Früherkennung

 


Prostatakarzinom und PSA-Test

- Leben gerettet 1 von 1410
- Überdiagnosen (Prostatakrebs, der nie behandlungsbedürftig geworden wäre) 1 von 20
- Trotz PSA-Screening am Tumor gestorben 1 von 325
- Falsch positive Testergebnisse 1 von 8
- Falsch negative Testergebnisse 1 von 100
(Schroeder F, NEJM 2009; 360: 1320-8)

Bei Männern, die regelmäßig ihren PSA-Wert kontrollieren lassen, werden zwar mehr Prostatakarzinome früher erkannt, aber es überlebt hierdurch keiner länger als diejenigen, die ihren PSA-Wert nicht kontrollieren lassen. Außerdem werden sehr viele "low-risk"-Karzinome erkannt, die den Patienten zu Lebzeiten nie Probleme gemacht hätten.
Bei Männern, die ihr PSA kontrollieren lassén, kommen in 12-13% falsch positive Befunde heraus.
In 0,5-1% der auf einen erhöhten PSA folgenden Biopsien kommt es zu Komplikationen wie Infektion oder Harnverhalt.

Quelle: Ann Intern Med, Erstpublikation 07.10.2011

 

Darmkrebsvorsorge

Der Nutzen:
- Eine Verringerung der Darmkrebssterblichkeit durch die Koloskopie kann derzeit nicht genau angegeben werden, da insgesamt die Sterblichkeit an diesem Krebs rückläufig ist
- Bei 28 von 1000 Teilnehmern werden Polypen entfernt
- Bei 18 von 100 handelt es sich hierbei um Adenome, mögliche Krebsvorstufen
- Bei 6 von 100 wird so ein Karzinom entdeckt. Die meisten Karzinome sind in einem frühen Stadium
- Etwa 6 von 100 entdeckten Karzinomen sind weit fortgeschritten

Das Risiko:
Von 10.000 Koloskopie-Teilnehmern erleiden etwa
- 30 eine schwere Blutung
- 10 einen Darmdurchbruch
- Zwei sterben
Die Häufigkeit von Komplikationen ist abhängig von der Erfahrung der Untersucher!

Wie hoch ist das Risiko, in den nächsten 10 Jahren…
Alter (Jahre) An Darmkrebs zu erkranken An Darmkrebs zu sterben
40-49 1 von 761 1 von 1404
50-59 1 von 237 1 von 462
60-69 1 von 92 1 von 152
70-79 1 von 38 1 von 61

Achtung: Die Zahlenangaben in den Tabellen gelten nicht für Risikogruppen (Personen mit betroffenen nahen Verwandten, besonders bei frühem Erkrankungsalter, Personen mit genetischen Veränderungen wie der familiären adenomatösen Polyposis (FAP) oder dem hereditären kolorektalen Karzinom (HNPCC)
(Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der BRD 2005, www.zi-berlin.de; und Steckelberg A, Mühlhauser I.. Darmkrebs-Screening. 2008. www.gesundheit.uni-hamburg.de)

Mammographie

Der Nutzen:
- Ohne Screening sterben 5 von 1000 Frauen über 50 Jahren an Brustkrebs
- Mit Screeningteilnahme über 10 Jahre sterben 4 von 1000 Frauen über 50 Jahren an Brustkrebs
- Damit rettet die regelmäßige Früherkennung per Mammographie 1 von 1000 Frauen das Leben

Das Risiko:
- 5 von 1000 Frauen erhalten eine vorgezogene Diagnose, wobei nicht sicher ist, ob ihr Brustkrebs jemals behandlungsbedürftig geworden wäre
- Mindestens 1 falsch-positiven Befund über 10 Jahre regelmäßige Teilnahme hinweg erhalten 250 von 1000 Frauen – also jede Vierte
- 50 Frauen werden daraufhin einer Biopsie unterzogen, haben aber keinen Krebs
- Bei einer von 1000 Frauen wird der Brustkrebs auch mit der Mammographie nicht entdeckt

Wie hoch ist das Risiko für Brustkrebs in den nächsten 10 Jahren:
Alter (Jahre) Rate Von 100 Frauen sterben
20-29 0,03 von 100 - 3 bis 4 an Brustkrebs
30-39 0,3 von 100 - 20 an anderen Krebsen
40-49 0,5 von 100 - 45 an Herz-Kreislauf-
50-59 2-3 von 100 Erkrankungen
60-69 2-3 von 100
70-79 2-3 von 100

(Mühlhause I., Höldke B. arznei telegramm 10/99 und Nationales Netzwerk Frauen und Gesundheit Brustkrebs-Früherkennung. 1. Auflage 2009. www.gesundheit.uni-hamburg.de)