Liebe PatientINNen,
sobald die ersten Fläschchen geliefert sind. werden wir (entsprechend unserem kassenärztlichen Auftrag und der RKI-Empfehlung) mit der COVID-19-Impfung beginnen.
Gemäß STIKO ist die (Auffrisch-)Impfung für folgende Menschen empfohlen (Stand 09/2023):
- Personen im Alter ab 60 Jahren
- Personen im Alter ab 6 Monaten, die aufgrund einer Grundkrankheit (siehe unten*) besonders gefährdet sind, schwer an COVID-19 zu erkranken
- BewohnerInnen in Einrichtungen der Pflege sowie Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
- Personal in medizinischen Einrichtungen und in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen mit direktem PatientInnen- bzw. BewohnerInnenkontakt
- Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Personen, bei denen durch eine COVID-19-Impfung vermutlich keine schützende Immunantwort erzielt werden kann.
*Übersicht zu Grundkrankheiten, die ein besonderes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf darstellen können:
- Chronische Erkrankungen der Atmungsorgane (z. B. COPD)
- Chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenerkrankungen
- Diabetes mellitus und andere Stoffwechselerkrankungen
- Adipositas (Fettleibigkeit, BMI>30)
- ZNS-Erkrankungen, wie z. B. chronische neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen, Demenz oder geistige Behinderung, psychiatrische Erkrankungen oder zerebrovaskuläre Erkrankungen
- Trisomie 21
- Angeborene oder erworbene Immundefizienz (z. B. HIV-Infektion, chronisch-entzündliche Erkrankungen unter relevanter immunsupprimierender Therapie, Z. n. Organtransplantation)
- aktive neoplastische Krankheiten
Für diejenigen, die meine persönliche Meinung zum Thema interessiert (aber mit dem klaren Hinweis, dass es sich um meine persönliche Einschätzung und Bewertung handelt, die von den offiziellen Empfehlungen abweicht):
Ich kann die Empfehlungen schlichtweg medizinisch nicht voll nachvollziehen:
- Die Impfung schützt (nach aktuellem wissenschaftlichen Stand - kann sich natürlich mit dem neu angepassten Impfstoff ändern) nicht vor Erkrankung oder Weiterverbreitung an/von COVID-19 (warum sollen sich dann Kontaktpersonen zum Schutz der Vulnerablen und med. Personal ohne persönliche Gefahr für schwere Verläufe impfen lassen???)
- Die mir bekannten Intensivmediziner empfinden COVID-19 seit vielen Monaten als "für uns im Krankenhaus nur noch in sofern eine Rolle spielend, als dass regelmäßig Personal ausfällt. Schwere Verläufe sehen wir im Krankenhaus/auf Intensivstationen nur noch sehr selten, dann aber fast ausnahmslos bei ungeimpften oder Patienten mit nicht vollständiger Grundimmunisierung". Heißt: Wer mindestens 3 mal geimpft ist oder 2x geimpft und 1x genesen erleidet nur noch in seltenen Ausnahmefällen einen schweren Krankheitsverlauf. (Was hier die kommende Wintersaison bringt, weiß niemand - aber COVID-19 scheint sich zunehmend zu dem zurück zu entwickeln, was es auch tausende Jahre vor 2019 schon war - ein üblicher Infekterreger der oberen Atemwege - dadurch dass obere(!) Atemwege nicht mehr so gefährlich wie die Varianten 2019-2022, die die tiefen Atemwege betrafen.
- Ich bleibe dabei: 2020-2022 war die Impfung ein notwendiger Segen und höchst wahrscheinlich dafür verantwortlich, dass wir in einem großen Teil der Welt heute guten Gewissens den Schrecken vor der Erkrankung verlieren konnten - anders als 2022/2023 in z.B. China, wo wir zu bei uns schon recht entspannten Zeiten erleben konnten, wie COVID in großen Teilen ungeimpfte Bevölkerungsschichten wütet.
Dr. Sven Heidenreich (mit Praxisteam)